Von Legian auf die Halbinsel Bukit Badung
Touren

Gleich am 2. Tage nach unserer Ankunft mieteten wir uns ein Motorrad und erkundeten schon mal den Süden der Insel, das heißt die südlich des Flughafen gelegene Halbinsel Bukit Badung. Diese Tour ist auch mit vielen Stops an einem Tag gut zu schaffen (ca.80-100Km). Schon um 8 Uhr morgens starteten wir unsere Tour, da morgens die Sonne noch nicht so brennt denn unsere Haut (und unser Gemüt) haben sich ja noch gar nicht an den plötzlichen Sommereinbruch gewöhnt. Da unser Tank leer war hielten wir auf unserer Fahrt Richtung Süden Ausschau nach einer Tankstelle die aber nicht kam. Am Strassenrand dafür viele kleine Kioske mit Regalen an der Strasse, in denen Flachen mit gelblicher Flüssigkeit standen und das Bild kannten wir schon aus Sri Lanka: Die Nachfrage ergab, daß in den Flaschen tatsächlich Sprit verkauft wird, der Liter zu 5000 Rupiah (etwa 37 Cent). Na, da tankten wir doch gleich mal für 1,50 Euro voll (4 Liter) und nahmen uns noch ein paar der angebotenen Snacks für unterwegs mit. Unsere paar Brocken Indonesisch halfen nicht nur bei der Verständigung sondern zauberten auch gleich ein freundliches Lächeln auf das Gesicht unseres Tankwartes. Weiter ging es nach Gefühl Richtung Süden durch das Gassengewirr Kutas bis wir auf die 4spurige Straße stießen, die am Flughafen vorbei bis Nusa Dua verläuft, aber da wollten wir noch nicht hin. Wir nahmen die Abzweigung zum südlich des Flughafens gelegen Ort Jimbaran. Der an einer malerischen und weitläufigen Bucht gelegene Ort hat im Gegensatz zu Kuta noch viel normales indonesisches Leben mit Strassenmarkt und Fischerbooten zu bieten. Der durchaus schöne Strand wird hauptsächlich am Wochenende von Einheimischen besucht, leider lädt das Wasser durch den vielen angeschwemmten Plastikmüll nicht gerade zum Baden ein.

Der malerische Strand von Jimbaran

...und der Dorftempel

Wir besichtigten den Dorftempel, aßen eine leckere Bakso Suppe und weiter ging es über hügelige, wenig befahrene aber teils achterbahnmäßig verlaufende Strassen durch einige kleine Dörfer bis zur Südwestspitze der Halbinsel Bukit Badung. Hier liegt auf einer steil ins Meer abfallenden Felsenklippe der uralte, der Meeresgöttin geweihte Tempel Ulu Watu. Der Tempel selbst ist nicht spektakulär die Aussicht aber allemal. Gut 100m in der Tiefe rauschen gigantische Wellen gegen die Felswände, in der Ferne reicht der Blick bei klarem Wetter bis zur Ostspitze Javas und der Sonnenuntergang muß von hier aus unbeschreiblich sein! Leider war es noch Mittags und die Sonne stand ziemlich genau über uns, wir nahmen uns also vor, eines abends noch mal wieder zu kommen.

Der spektakulär gelegene Tempel Ulu Watu...

...wird auch gerne von Touristen aus Java besucht.

Wir wanderten noch ein wenig durch die weitläufigen Tempelanlagen und an der Steilküste entlang und schwangen uns dann aufs Moped um uns das Touristenghetto Nusa Dua auf der anderen Seite der Halbinsel anzusehen. Schon in einiger Entfernung fallen die breiten Strassen mit gepflegten Rasenflächen auf, alles wirkt auf einmal ein wenig künstlich und könnte auch in Florida sein. Vor der Einfahrt in diese Hochburg des Pauschaltourismus passiert man eine Kontrollstation wo jedes Auto und Moped (auch wir) auf Bomben und Terroristen untersucht wird. Man will damit wohl den hier eingesperrten Touristen eine scheinbare Sicherheit geben. Die Strände vor den Hotelburgen sind picobello sauber und gepflegt, wie gesagt, mit Asien hat das hier alles wenig zu tun, es könnte auch irgendwo anders auf der Welt sein. Schließlich bekommt man in solch einer Touristenhochburg eigentlich nichts von den Traditionen der Einheimischen mit, die es aber durchaus wert sind, etwas darüber zu erfahren. Außerdem sind die Menschen hier sehr gastfreundlich und wirklich nett, sodass man nur ein paar Worte indonesisch können braucht und schon hat man einen echten Balinesen kennengelernt, der einem oft auch noch nützliche Tipps geben kann. In reinen Touristenorten dagegen ist das tatsächliche Bali kaum vertreten. Stattdessen trifft man hier nur Einheimische, die eben davon leben, nett zu Touristen zu sein und ihnen etwas zu verkaufen. Ansonsten befindet man sich in der Gesellschaft anderer Touristen aus dem Ausland; einheimischen Touristen begegnet man hier kaum. Auch die landeseigene, sehr beachtliche Kultur - die vielen Tempel, die traditionelle Musik und der Tanz und teilweise sogar das Essen - kommt in Nusa Dua beispielsweise viel zu kurz, ebenso wie weitgehend die wunderschöne Landschaft.
Wir wollen uns schon gerade wieder ins Gewühl außerhalb dieser Enklave stürzen als wir doch noch eine kleine Bucht mit schönem Sandstrand und kleinen Felseninselchen entdecken, die offensichtlich den Einheimischen vorbehalten ist. Der Parkplatz ist rappelvoll, am Strand gibt es indonesische Snacks zu kaufen, gebadet wird hier nur komplett bekleidet und die einzigen westlichen Touristen sind wir. Eigentlich wollten wir noch zu der nördlich gelegenen Hafenstadt Benoa, wo es auf der Ostseite auch sehr schöne Strände geben soll, aber irgendwie fanden wir die Abzweigung selbst beim dritten Anlauf nicht. Dann eben nicht, habe wir noch was für später, es fing auch schon an zu dämmern also fuhren wir wieder Richtung Kuta um uns mit hunderten anderer (allerdings überwiegend einheimischer) Touristen den Sonnenuntergang an unserem zweiten Abend auf Bali anzusehen, und der war nun wirklich beeindruckend und das ist keine Fototapete:


Sonnenuntergang am Kuta-Beach

 
Von Kuta zum Meerestempel Tanah Lot

Der im Meer gelegene Tempel Tannah Lot ist Balis meistfotografiertes Motiv besonders bei Sonnenuntergang, er fehlt in keinem Werbeprospekt für die Insel. Bei unserem letzten Besuch lag er nicht auf unserer Route, deshalb starteten wir am 3. Tag nach unserer Ankunft einen Ausflug dorthin. Es ging zunächst von Kuta aus die endlos lange Einkaufsstrasse Legian-Road durch Legian und den ehemaligen Fischerort Seminyak, der sich inzwischen nahtlos wie die Geschäfte an der Strasse an Kuta und Legian anfügt. Weiter durchs Flachland immer Richtung Norden bis zur Kreuzung wo es rechts nach Denpasar und und links nach Tannah Lot geht. Ab jetzt wird die Gegend hügeliger und es tauchen die ersten fotogenen Reisterrassen auf. Noch mal 15 km dann war der Tempel erreicht. Ein großer Parkplatz wo man auch gleich den Eintritt für das Gelände bezahlt und massig Souvenierstände. Der Tempel selbst war wegen der Ebbe gerade zu Fuß zu erreichen. Betreten werden darf er von Touristen nicht, was vielleicht auch ganz gut so ist. Ein Stückchen weiter zu Fuß die Küste entlang durch gepflegte Parkanlagen kommt man noch zu einem zweiten Tempel, der ebenfalls ins Meer gebaut aber über eine natürliche Brücke erreichbar ist, auch ein schönes Fotomotiv genau wie die vielen Tempelprozessionen die vom Parkplatz aus Richtung Tempel starten mit farbenprächtigen Gewändern und Gamelan-Musikern. Gegen Abend treffen dann Busladungen voll Touristen, meist Japaner, ein. Die auf den östlich des Tempels auf den Klippen gelegenen Cafés machen nun ihren Umsatz denn zum Sonnenuntergang will jeder ein Foto vomTempel mit der Sonne dahinter. Leider bleibt es heute ziemlich trübe und die Sonne verabschiedet sich mit einem blassen rosa, die spektakulären Farben bleiben aus. Kaum ist sie untergegangen starten alle Fahrzeuge, Pkws und Busse gleichzeitig und es kommt zu einem kilometerlangen Stau, den wir geschickt auf dem Grünstreifen hinter uns lassen. Nun ist es schon ziemlich dunkel geworden und die Luft wie jeden Abend um diese Zeit voller Insekten. Ich muß das ziemlich zerkratzte Visier herunterlassen um nicht massenhaft Insekten in die Augen zu bekommen. Viele Balinesen brausen an uns vorbei ohne Helm und Brille, ob die wohl einfach die Augen zumachen? Zurück auf der belebten Hauptstrasse kurz vor Legian biegen wir im Ortsteil Seminyak in eine Seitenstrasse Richtung Strand ab und entdecken ein tolles Thailändisches Restaurant das bei Einheimischen und Touristen offensichtlich sehr beliebt ist. Das Essen ist klasse und sehr preiswert. Es wird in den nächsten Tagen unser Lieblingsrestaurant als wir feststellen, daß wir eigentlich fast um die Ecke wohnen. Trotzdem verirren wir uns immer wieder im Gassengewirr der Nebenstrassen und müssen manchmal drei mal Anlauf nehmen und unser Lieblingsrestaurant oder unser Hotel zu finden.

Wir sind nicht die Einzigen auf dem Weg nach Tannah Lot

Tannah Lot bei Ebbe


Fast noch schöner und menschenleer: der Nachbartempel


Eine der vielen farbenprächtigen Tempelprozessionen

Von Padang Bai zum Gunung Agung

Nachdem wir uns in Padang Bai ein schönes Hotel mit Blick auf die Bucht gesucht hatten und uns 2 Tage mit Baden und Schnorcheln vom Rummel in Kuta entspannt hatten, wurde es wieder Zeit für eine Mopedtour. Wir wollten ins Gebirge und zwar so hoch es geht mit dem Motorrad auf den Gunung Agung, Balis heiligen Vulkan, der nach wie vor als aktiv gilt und 1963 zum letzten Mal ausgebrochen ist. Viele meinen, der Besakih Tempel an der Südwest Flanke wäre der höchste mit Fahrzeugen erreichbare Ort aber das stimmt nicht. Zum Besakih führt nur eine breite und gut ausgebaute Strasse, auf der auch die Touristen aus Nusa Dua in Bussen herangekarrt werden. Ein anderer Tempel mit Namen Pura Pasah Agung liegt noch 650m höher an der Südflanke des Agung und ist seit einigen Jahren auch über eine Teerstrasse erreichbar. Dieser Tempel war unser Ziel, als wir nach dem Frühstück an einem schönen sonnigen Vormittag aufbrachen. Zunächst fuhren wir von Padang Bai noch etwa 6km die Küstenstrasse Richtung Candidasa weiter, dann gibt es eine Abzweigung in die Berge, die zunächst durch ein noch sehr ursprünglich erhaltenes Balinesisches Dorf mit Namen Manggis führt und sich dann in steilen Serpentinen zum Dorf Putung hinaufwindet. Von hier hat man schon eine atemberaubende Aussicht über die terrassierten Reisfelder bis zur Küste. Nach einer kurzen Rast fuhren wir weiter bis zum Ort Selat, wo die Strasse zu unserem Ziel Pasar Agung Tempel abzweigt. Wir passierten noch ein letztes Dorf mit Namen Sebudi, dann wurde es einsam und auch schon merklich kühler. Auf etwas 1300m Höhe tauchten wir dann in die ersten Nebelfelder ein, die wir schon von weitem als an den Berghängen klebende Wolken gesehen hatten. Außer uns schien hier keiner unterwegs zu sein, was für ein Unterschied zum Besakih Tempel! Unsere kleine Maschine quälte sich noch die letzten Kilometer den Hang hinauf und manchmal mußte Ruth sogar absteigen. Dann erreichten wir einen großen Parkplatz wo sich aber außer uns und zwei Tempelwächtern keine weiteren Menschen aufhielten. Wir liehen uns bei ihnen einen Sarong und eine Kopfbedeckung gegen eine kleine Tempelspende aus, denn ohne Sarong darf der Tempel nicht betreten werden. Noch mal ca. 200 Stufen waren zu überwinden aber bis jetzt hatte sich ja nur unser Motorrad angestrengt. Der Tempel selber wurde im Jahre 1963 vom letzen großen Ausbruch des Agung verschüttet und in den 80er Jahren aus schwarzem Vulkangestein wieder aufgebaut. Er beeindruckte uns nicht zuletzt dadurch, daß wir ihn ganz alleine und in Nebelschwaden gehüllt besichtigten viel mehr, als der Besakih, wo man nur einer von vielen hundert Touristen ist und sich gegen aufdringliche Guides und Souvenierverkäufer behaupten muß.

Als wir wieder bei unserem Moped waren, kam gerade eine Gruppe Touristen von einer Agung Besteigung den Berg herunter. Sie waren mitten in der Nacht aufgebrochen und fast bis auf den Gipfel in 3100m Höhe gestiegen. Vollkommen fasziniert von der Natur und dem Sonnenaufgang auf dem Vulkan schwärmten sie uns vor und empfahlen uns wärmstens Ihren Guide, der sie hinaufbegleitet hatte. Der hieß Wayan wie jeder zweite Balinese und lud uns, nachdem er ein Bemo für seine Gunung Besteiger geordert hatte, zu sich nach Hause ein. Seine Familie wohnte auf einem typischen kleinen Balinesischen "Bauernhof" an der Zufahrtsstrasse zum Tempel, umgeben von einer Mauer und mit eigenem kleinen Haustempel. Wayan bot uns selbst gepflanzten Kaffee und von seiner Mutter hergestellte süße Reiskuchen an und erzählte von seinem Leben am Berghang, seiner Familie und fragte natürlich, ob wir nicht auch eine Besteigung wagen wollten. Er und seine Eltern hatten ein so freundliches Wesen, daß wir versprachen bald wiederzukommen, um die Besteigung anzugehen.


Wayans Visitenkarte

Nun mußten wir aber auch bald weiter, schließlich hatten wir noch einiges vor. Wieder auf der Landstrasse ging es weiter nach Munchan. Dort sind die malerische angelegten Reisterrassen besonders sehenswert. In Rendang trafen wir dann auf die Hauptstrasse, die von Nordbali bis in die nächste größere Stadt Semapura (früher Klungkung) führt und stark befahren ist. Semarapura ist eine chinesisch geprägte Handelsstadt mit vielen modernen Geschäften und einem sehenswerten Markt mit vielen Gemüse und Stoffständen. In der Nähe von Semarapura liegen einige Vororte mit Kunsthandwerkern, z.B. Tihingan, wo man Schmieden bei der Herstellung von Bronzegongs und anderen Gamelan-Instrumenten zusehen kann. Wieder auf der Küstenstrasse hielten wir noch im Fischerdorf Kusamba an und tranken am schwarzen Strand einen Kaffee und bewunderten die vielen buntbemalten Auslegerboote, mit denen die Fischer zumeist nachts aufs offene Meer hinausfahren. Ein Stückchen weiter dann unser letztes Ziel für heute, die Fledermaushöhle Goa Lawah, die hinter dem Tempelkomplex Pua Goa beginnt und nach der Legende bis zum Besakih Tempel reicht. Auch wenn das vielleicht etwas übertrieben ist, ist die riesige Höhle mit tausenden von Fledermäusen und ihrem Geschrei (und Gestank) schon beeindruckend. Zum Sonnenuntergang trafen wir wieder in unserer "Wahlheimat" Padang Bai ein und gönnten uns erstmal ein leckeres Fischgericht im Hafenrestaurant.

Reisterrassen bei Munchan
Von Padang Bai nach Amed und Umrundung des Mt. Seraya


Unser zweiter Ausflug von Padang Bai führte uns zunächst über die Küstenstrasse in den Ort Candidasa. Bei unserem letzten Besuch vor 20 Jahren war Candidasa gerade vom Tourismus entdeckt worden und es wurden die ersten Bungalowanlagen errichtet. Wir ahnten zwar, daß sich dort einiges verändert haben würde, aber bei der Ankunft erkannten wir rein gar nichts wieder. Entlang der breiten Durchgangsstrasse reihen sich nun Hotels, Reisebüros und alles, was sonst noch dem touristischen Bedarf dient, auf. Über kleine Stichstrassen gelangt man an den Strand, der allerdings durch das Abtragen des schützenden Riffes inzwischen großenteils von den nun ungebrochen heranrauschenden Wellen weggespült wurde. Durch Betonbarrieren hat man in den letzten 10 Jahren versucht, zumindest noch abschnittsweise ein wenig Sandstrand zu retten. Trubel herrscht hier keineswegs, eher erwartungsvolles Hoffen auf Touristenströme, die allerdings zumindest im Winter eher ausbleiben. Sehenswert und ein schönes Fotomotiv ist die Lagune am Ostende des Ortes. Von Candidasa fuhren wir in die am östlichsten gelegene Kleinstadt Amlapura, die beim letzten Ausbruch des Gunung Agung stark zerstört wurde. Ein reges Treiben auf dem Markt, viele Geschäfte und ein sehenswerter Königs-Palast ließen uns hier einige Stunden verweilen. Dann ging es weiter Richtung Norden. Noch mal ein kurzer Stop bei den Königsbädern von Tirthagangga, die in einer bezaubernden Landschaft mitten in den Reisfeldern liegen und gerne von der Dorfjugend zum Baden genutzt werden. Einen einige hundert Meter hohen Pass mußten wir nun überwinden und hier stauten sich gerade aus Norden heranwehende Wolken, die sich in kurzen Tropenschauern ausregneten. Ausgerechnt heute hatten wir unsere Regenjacken nicht dabei, also fuhren wir zwischen den Schauern und als es wieder bergab ging auch mittendurch, denn an der Küste sah man schon von weitem blauen Himmel und bei 30 Grad trocknet auf dem Moped ja auch alles schnell wieder. An der Nordküste angekommen bogen wir ab zum östlich gelegenen Ort Ahmed, der eigentlich aus einem kilometerweit entlang der Küstenstrasse sicher erstreckenden Dorf mit vielen kleinen Hotelanlagen, Restaurants und Tauchschulen besteht. Auch hier herrschte kaum Betrieb, wer Ruhe, preiswerte und sehr schön gelegene Unterkünfte und Schnorchel- oder Tauchreviere sucht ist hier sicher gut aufgehoben. Vor der Küste gibt es ein bei Tauchern berühmtes Wrack eines 1942 gesunkenen amerikanischen Handelsschiffes. Eine Bucht reiht sich an die nächste, überall ist der Strand bedeckt mit farbenprächtigen Fischerbooten, die überwiegend nachts auslaufen. Für uns stellte sich nun die Frage, fahren wir die gleiche Strecke zurück oder wagen wir die Umrundung des Mt. Seraya auf der schmalen Küstenstrasse, die laut unserem Reiseführer nur für Geländewagen befahrbar sein sollte. Wir fragten ein paar Einheimische, die meinten: kein Problem für ein Moped, wo 4 Räder durchpassen, gehts mit 2 noch besser und es sollte sich heraustellen, daß sie recht hatten. Zwar mußten wir einige Bäche durchqueren, die aus den Bergen kommend die Strasse überspülten, aber die tolle Aussicht aufs Meer und bis zur Nachbarinsel Lombok und die einsamen Fischerdörfer mit ausgesprochen freundlichen Menschen machten die Tour zu einem tollen Erlebnis. Nach knapp 40 Km Serpentinenstrasse und der fast vollständigen Umrundung des Mt. Seraya kamen wir zu dem südlich von Amlapura gelegenen Wasserpalast von Ujung,der beim Gunung Ausbuch ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, vor einigen Jahren aber wieder aufgebaut wurde und nun am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel der Balinesen ist. Über Amlapura und Candidasa ging es zurück nach Padang Bai und hier war gerade eine große Tempelprozession im Gange mit Gamelanmusik und Tanzvorführungen, die sich bis spät in die Nacht hinzogen, so daß wir auch noch ein abendfüllendes Programm hatten.

Die Lagune von Candidasa

Eine der vielen schönen Buchten bei Amed-Beach

Kleine Dörfer ganz im Osten Balis

Der Wasserpalast von Ujung, im Hintergrund Mt. Seraya

Von Padang Bai nach Lombok

Nach einer Woche Padang Bai, die wir sehr genossen hatten, mit mehreren Ausflügen ins Bergland reizte es uns, noch mal etwas ganz anderes zu sehen. In Padang Bai werden allenthalben Touren nach Lombok angeboten. Da wir ja unser Beförderungsmittel dabei hatten, holten wir uns am Kartenschalter am Hafen ein Fährticket fürs Moped und uns zwei zum Preis von 85000 Rupees (ca.6 Euro). Die Fähren fahren etwa alle 2 Stunden und brauchen ca. 4-5 Stunden für die Überfahrt nach Lembar, dem im Süd-Westen gelegenen Fährhafen auf Lombok. Die Fähre wird von vielen LKWs benutzt, die auf dem Weg von Java zu den östlich gelegenen Inseln bis oben hin mit Waren aller Art bepackt sind. Für ein Moped gibt es allerdings immer noch einen Platz. Die meisten Passagiere belegten die Sitz- und Liegeplätze im geschlossenen Obergeschoß, daß klimatisiert war und wo ständig Videos gezeigt wurden, nicht so unser Geschmack! Wir suchten uns lieber draußen eine Sitzbank und ließen uns die relativ frische Seeluft um die Nase blasen. Wenn der Wind kräftig aus Süden weht, kann es ganz schön schaukeln. Wir hatten Glück, die See war ruhig und wir genossen die Überfahrt. Lange Zeit sieht man im Süden die Insel Nusa Penida, dann folgt ein Stückchen offenenes Meer mit Blick in Richtung Antarktis bevor wir uns Lombok näherten und es wieder entlang der sich über etwa 30 Km ins Meer erstreckenden Halbinsel Batugendeng geht und schließlich die malerische Bucht von Lembar erreicht wird. Nach Nordwesten hat man bei gutem Wetter die ganze Zeit schon einen tollen Ausblick auf die Berge Lomboks und den mit 3726 Metern alles überragenden Vulkan Mount Rinjani. In Lembar angekommen machten wir uns gleich auf den Weg Richtung Norden. Im Vergleich zu Bali hatten wir sofort den Eindruck, einen Zeitsprung um mindesten 20-30 Jahre zurück gemacht zu haben. Der Vekehr ist eher bescheiden, statt Taxis gibt es noch viele Pferdekarren, Balis Hektik und Geschäftigkeit sind weit entfernt. Unsere Mägen knurrten und wir hielten an der Landstrasse erstmal an einem Bakso-Stand. Anscheinend waren wir die ersten Touristen hier seit langem, der Empfang und die Bakso-Suppe waren überwältigend und wir hatten mit dem Standbesitzer und einigen Schulkindern viel Spaß und probierten unsere paar Wörter Indonesisch aus. Eigentlich hatten wir vor, uns in der Hauptstadt Lomboks eine Unterkunft zu suchen. Diese Metropole besteht aus den drei Städten Ampenan, Mataram und Cakranegra, die mittlerweile fast übergangslos ineinander übergehen, aber immer noch eher kleinstädtischen Charakter haben. Ampenan liegt am nähesten an der Küste und hat auch einige Hotels und Losmen zu bieten. Dort angekommen waren wir allerdings nicht so begeistert vom Stadtbild und beschlossen doch erstmal weiter Richtung Norden zu fahren zum Haupttouristenort Senggigi. Hier konzentriert sich tatsächlich das touristische Leben. Entlang der breiten Hauptstrasse reihen sich auf etwa 2 Km Hotels, Restaurants, Bars, Souvenier- und Internetshops aneinander. Im Vergleich zu Bali sicher kein Massentourismus sondern Tourismus in den Kinderschuhen, teilweise schon wieder vom Verfall bedroht, denn seit den religiösen Unruhen im Jahre 2000 ist der Touristenstrom stark zurückgegangen und ganze Hotelanlagen liegen verwaist und sind "for sale". Wir fuhren noch ein Stückchen weiter Richtung Norden wo der Strand zwar nicht mehr so schön weiß ist wie in Senggigi, die Hotelanlagen aber wieder abgelöst werden von kleineren Familienbetrieben an idyllischen Buchten und wir eine Anlage mit paradiesischem Garten und kleinen Bambushütten fanden, in der wir die einzigen Gäste zu sein schienen. Auch der Strand gehörte uns fast alleine. Traumhaft am Abend der Sonnenuntergang mit Blick auf Balis Vulkan Gunung Agung. Leider fand unsere Tour und unser Urlaub hier ein unerwartetes und plötzliches Ende. Per SMS bekamen wir die Nachricht, daß wir uns sofort zu Hause melden sollten. Der Telefonanruf ergab, daß Ruths Mutter ganz überraschend gestorben war und wir doch bitte so schnell wie möglich nach Hause kommen sollten. Unserer Freundin Bea im Reisebüro gelang es auch, unseren Flug umzubuchen auf den übernächsten Tag. Ziemlich überstürzt und irritert packten wir schon am nächsten Morgen unsere Sachen und nahmen die nächste Fahre zurück nach Bali, verbrachten noch eine kurze Nacht in Legian und starteten frühmorgens Richtung Heimat....
....ganz sicher werden wir noch mal wieder kommen und unsere geplante Gunung Agung Besteigung, die komplette Umrundung Balis und Lomboks und vielleicht einen Sprung nach Kommodo oder Flores unternehmen und dann hier weiter berichten....

Die Fähre wird beladen

die idyllisch gelegene Hafenbucht vom Fährhafen Lembar

Eine der zahlreichen Fähren

Auf Lombok gibt es viele Pferde-Taxis

...und lecker Bakso-Suppe

Strand bei Senggigi

und unser Privatstrand in Mangsit

Moschee im Bau

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